"Kinder des 20. Juli"

Dauerausstellung

Ausstellung zu den nach dem 20. Juli 1944 nach Bad Sachsa verschleppten Kindern in der Tourist-Information Bad Sachsa

Das Kinderheim "Bremen" in Bad Sachsa wurde im Sommer 1944 von der Gestapo gestürmt und die Schwesternschülerinnen sowie alle Kinder und Jugendlichen werden auf die Straße gesetzt. Auf die Schnelle werden hier vier Häuser für bis zu 200 Kinder vom Baby bis zum Jugendlichen vorbereitet. Kurz nach der Räumung werden die neuen "Bewohner" des Heimes von der Gestapo nach Bad Sachsa gebracht.

Die Väter der Kinder und Jugendlichen waren am Umsturzversuch des 20. Juli 1944 beteiligt gewesen und zu Tode verurteilt worden oder waren Anhänger des Nationalkomitees "Freies Deutschland" in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Die Mütter wurden durch Assoziation in Konzentrationslagern oder Gefängnissen als "Sippenhäftliche" untergebracht.

Das Leben im Heim

Allen Kindern werden neue Namen gegeben und Geschwister werden häufig getrennt. Es ist allen verboten, den alten Namen zu nennen oder über die reale Vergangenheit zu reden, denn jeder hat auch noch eine neue Vergangenheit bekommen.

Statt der 200 Kinder werden am Ende nur etwa 40 im Kinderheim "Bremen" unterkommen, von denen nur 18 tatsächlich in Bad Sachsa bleiben. Kurz vor Kriegsende sollen diese 18 Kinder ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht werden, ein Luftangriff verhindert dies allerdings. Kurze Zeit später werden die Kinder vom kommissarischen Bürgermeister Müller unter persönlichen Schutz gestellt, nachdem die Amerikaner Bad Sachsa besetzen.