Steina

Wunderschöner Ortsteil umgeben von traumhafter Landschaft und Heimat des Glasmuseums

Der Ortsteil Steina liegt im Westen von Bad Sachsa und ist umgeben von schönen Fichten- und Laubwäldern, die zu langen Spaziergängen locken. Besonders im Herbst ist das Naturschauspiel von besonderem Reiz. Doch auch im Rest des Jahres lohnt sich ein Besuch in Steina vor allem für Naturliebhaber.

Das wildromantische Steinatal mit seiner Trinkwassertalsperre ist für kurze Wanderungen wie gemacht. Oder besuchen Sie die weithin sichtbaren Römersteine, die aus dem Korallenriff des Zechsteinmeeres gebildet wurden und heute über Bad Sachsa thronen.

Wer ein wenig entspannen möchte, kann am Ufer der Steina eine kleine Pause einlegen und dem plätschern des Flusses lauschen. Der Ort ist außerdem bekannt für sein kulturhistorisches Glasmuseum

Im Ortskern befindet sich die evangelische Katharinen-Kirche, dahinter der Kurgarten, ein Leseraum und das Glasmuseum.

Historische Steinsäge in Steina

Geschichtliches vom Abbau und der Verarbeitung des Harzer Dolomits in Steina/Südharz

Steinsägewerk und Schleiferei
Reinhold Beyermann KG
Harzer Dolomit- und Marmorsteinbrüche


Im Jahre 1881 erwarb der Steinmetzmeister Friedrich Beyermann in der sogenannten „Wolfskuhle“ bei Steina ca. 60 Morgen Steinbruchland, um den dort anstehenden Dolomit, der bereits zum Bau des Zisterzienser Klosters Walkenried von den Mönchen für Bauarbeiten verwendet wurde, abzubauen. Er beschäftigte ca. 20 bis 30 Steinmetze. Im Jahre 1919 gab er seinen Betrieb auf und verteilte seinen Landbesitz an seine Kinder. Der Steinbildhauer Reinhold Beyermann, ältester Sohn von Friedrich Beyermann, gründete im gleichen Jahr mit seinem Steinbruch-Erbteil die Firma Reinhold Beyermann (Steinbildhauerei, Bau- und Grabmalarbeiten).

Bis zum Jahr 1935 beschäftigte er je nach Marktlage bis zu 25 Steinmetze. 1936 gab es für das Steinmetzhandwerk einen Aufschwung und es wurden 2 Steinsägen angeschafft. Desweiteren wurde der Steinbruch maschinell verbessert. Während des 2. Weltkrieges (1939-1945) kam der Betrieb zum Erliegen.

1945 erfasste Reinhold Beyermann trotz Zonengrenzziehung und dem damit verbundenen Verlust seines wirtschaftlichen Hinterlandes sofort die Initiative und baute den Betrieb wieder auf.
1947 trat sein aus dem Krieg zurückgekehrter Sohn, der Steinmetz und Techniker Hans-Joachim Beyermann, in die Firma mit ein. Gemeinsam wurde der Anschluss an den Wiederaufbau gefunden. Die Firma erhielt mehr Mitarbeiter und bildete guten Nachwuchs aus. Der Maschinenpark wurde vergrößert und modernisiert. Der Betrieb wurde voll auf Natursteinarbeiten am Hochbau umgestellt.

Am 01.01.1957 wurde die Firma in eine KG umgewandelt und als solche war sie mit 45 Mitarbeitern eine der bekanntesten Natursteinfirmen Norddeutschlands, die ihre Steine im eigenen Steinbruch abgebaut, im dazugehörigen Sägewerk verarbeiteten und auch selbst verlegt hatten. Namhafte Bauten, zum Beispiel in Hildesheim, Wiesbaden, Köln und Bayreuth, wurden mit Natursteinarbeiten der Firma Beyermann ausgeführt. Außenbehänge aus „Harzer Dolomit“ wurden ebenfalls an Gebäuden verarbeitet.

Auch die Restaurierung des Kreuzgangs des Zisterzienser Klosters in Walkenried zählte zu den bedeutendsten Arbeiten. Die Bögen der Decke wurden hierfür speziell von Steinmetzen angefertigt und später passgenau eingesetzt. Das abgebaute „Harzer Dolomit“ des hiesigen Steinbruches ist eine Gesteinsart der Südharzer Karstlandschaft.

Mitte der Siebziger Jahre wurde der Betrieb an der Steinsäge im Ort eingestellt. Der Abriss des Gebäudes erfolgte im April 2006.

Um der Nachwelt die Geschichte dieses Natursteinbetriebes zu erhalten, hat sich der Förderverein Steina e.V. für eine Rettung der größten und historischen Steinsäge im Südharz eingesetzt. Nach 5 Jahren konnte diese historische Steinsäge durch die Initiative des Vereins in Verbindung mit Fördermitteln vom Land und verschiedenen Sponsoren erfolgreich restauriert und neu aufgebaut werden.

Das Sägeblatt der „Historischen Steinsäge“ hat immerhin einen Durchmesser von mehr als 2 Metern. Große Dolomit-Steinblöcke, die im Steinbruch gebrochen worden sind, konnten mit dieser imposanten Steinsäge weiter verarbeitet werden.

Für den Ort war die Firma Beyermann von großer Bedeutung. Heute steht die Steinsäge in Steina auf dem Kirchplatz und kann von allen Interessierten angeschaut werden.